Solidarität für Bauern: Betriebe stehen mit Bauern gegen Sparpläne der Bundesregierung

8. Januar 2024 - Lesezeit: 3 Minuten

Nicht nur die Bauern sind unzufrieden: Viele weitere Bereiche der Lebensmittelindustrie und Co. stehen mit den Landwirten gegen die Sparpläne der Bundesregierung.

Die Debatte um die Sparpläne der Bundesregierung, insbesondere die Streichung von Agrarsubventionen und Steuervergünstigungen, sorgt für wachsende Solidarität in verschiedenen Wirtschaftszweigen. Bayerns Wirte und Metzger schließen sich den Bauern an, während auch Küstenfischer und Brauereien ihre Unterstützung signalisieren.

Die Präsidentin des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Angela Inselkammer, warnt vor einer "Preisexplosion im Alltag der Menschen", wenn die Bundesregierung ihre Sparpläne umsetzt. Sie betont die Bedeutung der Förderung heimischer Spezialitäten im Sinne der Nachhaltigkeit und zeigt Verständnis für die Proteste der Landwirte.

Günther Felßner, Präsident des Bayerischen Bauernverbandes, sieht die Verbraucher als Leidtragende der Steuererhöhungen. Er unterstreicht die Bedeutung regionaler Wertschöpfungsketten und kritisiert die massive Verschlechterung der Lebensqualität von Millionen Menschen durch die geplanten Maßnahmen.

Weitere Betriebe zeigen Solidarität

Auch die Küstenfischer erklären sich solidarisch mit den Bauern und protestieren gegen die Kürzungspläne der Bundesregierung. Sie lehnen den Wegfall von Agrardiesel-Subventionen und Steuerbefreiungen für landwirtschaftliche Fahrzeuge ab. Der Branchenverband kündigt vielfältige Beteiligung an den geplanten Protestaktionen an und zeigt sich enttäuscht darüber, dass die Haushaltslücke mit Mitteln für die Fischerei gestopft werden soll.

In Aalen hat der Chef einer Brauerei aus Solidarität mit der heimischen Landwirtschaft den geplanten Besuch von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir zurückgezogen. Die jüngst vereinbarten Sparpläne der Bundesregierung, insbesondere die Abschaffung der Agrardiesel-Subventionen und der Kfz-Steuerbefreiung von Traktoren, stoßen auf Kritik. Die Brauerei erklärt die Absage als Zeichen der Solidarität mit der heimischen Landwirtschaft, die von den Sparmaßnahmen besonders betroffen ist.

Am 15. Januar sollen die bundesweiten Proteste gegen die Sparpläne, initiiert vom Deutschen Bauernverband und mit Unterstützung des Transportgewerbes, gipfeln. Man kann an der vielfältigen Solidarität aus verschiedenen Branchen sehen, dass die Auswirkungen der Sparmaßnahmen nicht isoliert betrachtet werden können und eine breite Front gegen die Entscheidungen der Bundesregierung entsteht.

Tankstellen zeigen Preise ohne Abgaben

Inmitten der bundesweiten Aktionswoche mit Großkundgebungen und Solidaritätsbekundungen für die Bauernproteste schließen sich auch Tankstellen aus verschiedenen Regionen den Protesten an. Im Landkreis Marburg-Biedenkopf erklärt der Raiffeisen Westmarkt in Bad Laasphe, dass am 8. Januar sowohl die beiden Tankstellen in Bad Laasphe als auch in Dautphe geschlossen bleiben werden.

Diese Entscheidung ist Teil eines solidarischen Statements gegenüber den Bauern und allen, die auf Energie angewiesen sind, betont Michael Ermert, der Geschäftsführer der Bad Laaspher Raiffeisen Westmarkt Warengenossenschaft. An diesem Tag werden die Preise an den Raiffeisen-Tankstellen ohne Steuern, Abgaben und Biobeimischungen angezeigt, um eine gewisse Transparenz für die Kunden zu schaffen.

Eine ähnliche Solidaritätsbekundung kommt von der Agip-Tankstelle in der Marburger Straße in Gladenbach, die am Montag ebenfalls geschlossen bleibt. Andere Freie Tankstellen erwägen ebenfalls, sich anzuschließen, während die Firma Jung (Erdhausen) ihre Tankstellen offen lässt, jedoch den Fuhrpark in den Garagen behält und erst am Dienstag wieder Lieferungen durchführt.

Diese vielfältige Beteiligung unterschiedlicher Branchen verdeutlicht den breiten Widerstand gegen die Sparpläne der Bundesregierung und die Solidarität mit den Bauernprotesten.

Bildtitel: Traktor, Nature, Beschaffenheit
Fotograf: analogicus
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