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Fleischgenuss: Geflügel und Wild sind die gesündesten Sorten

6. Februar 2024 - Lesezeit: 5 Minuten

Beim Fleischverzehr achten die Menschen zunehmend auf Qualität und Gesundheit. Doch welches Fleisch ist das gesündeste? Die 4 Sorten sind gesund.

Der Fleischkonsum in Deutschland geht zurück, immer mehr Menschen schränken ihren Fleischverbrauch ein oder verzichten ganz darauf. Auch in einigen Ernährungsratgebern kommt das Fleisch nicht mehr besonders gut weg. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. DGE ist dagegen nach wie vor der Ansicht, dass bei einer ausgewogenen Ernährung auch Fleisch auf dem Speiseplan stehen sollte. Wichtig sei, sich an die empfohlenen Mengen zu halten und gesundes Fleisch zu wählen. Doch welches Fleisch ist am gesündesten? Verschiedene Ernährungsexperten haben sich auf die  Top 4 der gesunden Fleischsorten geeinigt.

Das gesündeste Fleisch

Ein saftiges Steak auf dem Teller ist für viele Menschen nach wie vor ein Hochgenuss. Doch wie steht es um die Gesundheit beim Fleischverzehr? Wie kann man entscheiden, welches Fleisch gesund ist, und welches eher nicht? Da spielen Fettgehalt, Proteine und Nährstoffe eine wichtige Rolle, aber auch der Grad der Verarbeitung beeinflusst die Qualität.  Und selbst die Farbe, ob rotes oder weißes Fleisch, kann die Gesundheit beeinflussen.

Mikro- und Makronährstoffe im Fleisch

Die Makronährstoffe Fett, Proteine und Kohlenhydrate sind die Grundbausteine unserer Ernährung. Fleisch hat von Natur aus keine Kohlenhydrate, sondern enthält nur Fett und Proteine in unterschiedlichen Anteilen. Magere Fleischsorten wie Huhn oder Pute sind aufgrund des niedrigen Fettgehaltes oft die erste Wahl für eine gesunde Ernährung. Doch Fett ist nicht der einzige Faktor, denn auch die Mikronährstoffe spielen eine wichtige Rolle. Eisen, Kalium, Zink und B-Vitamine und essenzielle Omega-Fettsäuren sind die wichtigsten Mikronährstoffe im Fleisch.

Fleischgenuss: Rotes und weißes Fleisch

Aufgrund seiner Farbe wird Huhn und Pute als weißes Fleisch bezeichnet, Rind, Schwein, Lamm und Wild als wird rotes Fleisch.  Weißes Fleisch punktet mit seinem geringen Fettgehalt, während rotes Fleisch einen hohen Gehalt an Eisen, Zink und B-Vitaminen aufweist. Allerdings hat rotes Fleisch auch Schattenseiten, denn der übermäßige  Verzehr begünstigt die Entstehung von Darmkrebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes, wie eine Studie schon 2017 zeigte. 

Welches Fleisch ist jetzt am gesündesten?

Die Ernährungsexperten sind sich einig und erstellen die Top 4 der gesündesten Fleischsorten:

Platz 1: Geflügel

Es ist nicht nur fettarm, sondern enthält auch viele wertvolle Proteine. Besonders mager und eiweißreich ist Hähnchenbrust, Putenfleisch enthält auch viele der wichtigen Nährstoffe Eisen, Kalium, Zink,  B-Vitamine und E-Vitamine. Für Sportler ist es eine ideale, fettarme Einweißquelle.

Platz 2: Wild

Wildfleisch ist die natürlichste und reinste Form des Fleischgenusses. Die Tiere suchen sich ihr Futter in der freien Wildbahn selbst aus, sie ernähren sich natürlich und abwechslungsreich mit Gräsern, Blättern, Knospen und Kräutern aus dem Wald. Dadurch ist das Fleisch frei von zugefütterten Anabolika, Antibiotika oder sonstiger Chemie. Wild ist also ein echtes Superfood: Es enthält viele Nährstoffe, zum Beispiel Omega-3-Fettsäuren, Vitamin B, Selen, Eisen und Zink, und hat vergleichsweise wenig Fett, Cholesterin und Kalorien. 

Platz 3: Rind

Rindfleisch ist einer der größten tierischen Eisenlieferanten für den menschlichen Körper. Zudem steckt sehr viel Eiweiß, Zink und Vitamin B12 in Rindfleisch. Fleisch aus Freilandhaltung enthält durch das Grasfutter außerdem mehr entzündungshemmende Omega-3-Fettsäuren und weniger entzündungsfördernde Omega-6-Fettsäuren. Aber Vorsicht: Der übermäßige Genuss von Rindfleisch ist nicht gesundheitsförderlich und lässt das Risiko für Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigen.

Platz 4: Lamm

Lammfleisch verfügt über einen hohen Eiweißgehalt und enthält  B-Vitamine, Eisen, Zink, Magnesium, Kalium, Natrium und Niacin. Der Fettgehalt ist relativ niedrig, der Eiweißgehalt liegt nur knapp unter dem von Rindfleisch. Nur Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten das Fleisch nur in Maßen konsumieren, da es einen relativ hohen Cholesteringehalt aufweist. 

Und wo bleibt das Schweinefleisch?

Vielleicht vermissen Sie jetzt das Schweinefleisch, das vor allem in der deutschen Küche sehr beliebt ist. Schweinefleisch gilt allgemein fett und als nicht so gesund wie Rind- oder Hühnchen, was allerdings nur teilweise stimmt. Denn der gesundheitliche Aspekt von Schweinefleisch ist weit komplexer und hängt entscheidend davon ab, welche Teile des Schweins konsumiert werden. Zudem spielt der Fettgehalt, den das Tier während seines Lebens aufgebaut hat, eine Rolle. So ist beispielsweise der Verzehr von Schweinefilet gesundheitlich anders zu bewerten als der von Schweinebauch. Das Filet, das hauptsächlich aus Muskelfleisch besteht, ist deutlich magerer und enthält im Vergleich zu fetteren Teilen wie dem Schweinebauch weniger Fett. Bei den Nährstoffen sind es vor allem Vitamin B1 und B6, mit denen Schweinefleisch punktet, während der Eisengehalt niedriger als beim Rindfleisch ist.  

Wieviel Fleisch ist gesund?

Laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung e.V. DGE reicht eine wöchentliche Menge von insgesamt 300 Gramm für Erwachsene mit einem niedrigen Kalorienbedarf bis hin zu 600 Gramm für Erwachsene mit einem hohen Kalorienbedarf aus. Das sind also maximal 3 Portionen Fleisch à 150  bis 180 Gramm und 3 Portionen Wurst (à 30 Gramm).

Darauf sollten Sie besser verzichten

Verarbeitetes Fleisch gilt als das ungesündeste Fleisch. Verzichten Sie besser auf Wurstwaren, Fleischkäse, Gepökeltes oder Geräuchertes und bevorzugen Sie möglichst naturbelassenes Fleisch. Verarbeitetes Fleisch ist reich an gesättigten Fettsäuren, Salz und Zusatzstoffen, darunter Nitrate, die während der Verarbeitung hinzugefügt werden. Diese Inhaltsstoffe können das Risiko für Herzkrankheiten, Bluthochdruck und bestimmte Krebsarten, insbesondere Darmkrebs, erhöhen. Die häufig hohen Salzmengen fördern zudem Wassereinlagerungen und Bluthochdruck, während gesättigte Fette die Cholesterinwerte negativ beeinflussen können.

Fazit 

Geflügel ist das gesündeste Fleisch, doch auch Wild, Lamm und Rind stehen auf der Liste ganz oben. Dabei lautete die Devise: Gute Qualität in Maßen genießen. Laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung e.V. DGE sind je nach persönlichem Kalorienbedarf  300 bis 600 Gramm Fleisch pro Woche ausreichend.



Bildtitel: Schweine, Hühner, Bauernhof

Fotograf: Didgeman

Lizenz: Pixabay Inhaltslizenz

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