Das Oktoberfest ist ein Stück bayerische Kultur, das jedes Jahr Millionen von Menschen anzieht, egal ob nach München selbst oder in zahlreiche kleinere Städte und Gemeinden, die ihr eigenes „kleines Oktoberfest“ feiern.
Dabei spielen Fleischgerichte und deftige Schmankerl eine zentrale Rolle. Ohne Brathendl, Schweinshaxe oder Weißwurst wäre das Fest kaum vorstellbar. Auch Metzgereien tragen ihren Teil dazu bei, denn sie bieten nicht nur die Klassiker in bester Qualität an, sondern bereichern das Fest mit regionalen Spezialitäten und modernen Variationen. Ein Blick auf die Vielfalt zeigt, wie groß die kulinarische Bandbreite tatsächlich ist.
Das Brathendl ist das unangefochtene Herzstück auf den Tischen im Festzelt. Außen knusprig gebraten, innen saftig, dazu ein wenig Salz und vielleicht ein Stück Brezn – mehr braucht es kaum, um die perfekte Grundlage für eine Maß Bier zu schaffen. Ebenfalls untrennbar mit dem Oktoberfest verbunden ist die Schweinshaxe. Mit ihrer krossen Kruste und dem aromatischen Fleisch ist sie ein Paradebeispiel für deftige bayerische Küche. Viele Metzger bereiten Haxen für zu Hause vor, die Kunden im Ofen nur noch fertig braten müssen.
Kaum ein Fest ohne Wurst. In Bayern ist es natürlich die Weißwurst, die als echter Klassiker gilt. Traditionell vormittags gegessen, darf sie auf keinem Oktoberfest fehlen. Dazu gehören süßer Senf und eine frische Brezn. Doch auch andere Wurstsorten haben ihren Platz: Rostbratwürste auf dem Grill, herzhafte Käsekrainer oder pikante Debreziner sorgen für Abwechslung und spiegeln die Vielfalt der Region wider.
Auch der Leberkäse darf in keinem Metzgerangebot fehlen. Ob klassisch in Scheiben mit Senf, als Leberkässemmel oder in Variationen mit Käse oder Kräutern – er gehört zur Festkultur genauso wie Bier und Musik. Ursprünglich als einfache und günstige Mahlzeit gedacht, hat er sich längst zu einem beliebten Snack für zwischendurch etabliert.
Das Oktoberfest mag seinen Ursprung in München haben, doch die kulinarischen Einflüsse reichen weit darüber hinaus. Jede Region bringt ihre eigenen Spezialitäten ein, die das Fest bereichern.
Franken ist für seine Bratwürste berühmt. Sie sind kleiner, oft kräftiger gewürzt und werden klassisch mit Sauerkraut oder einem Brötchen serviert. Besonders beliebt sind auch die „Blauen Zipfel“, Bratwürste, die in einem Sud aus Essig, Zwiebeln und Gewürzen ziehen. Diese säuerliche Zubereitung sorgt für eine spannende Abwechslung zu den eher deftigen Gerichten.
In Schwaben gehören Saure Kutteln zum traditionellen Repertoire, auch wenn sie heute eher selten auf großen Festen zu finden sind. Dafür gibt es Schälripple, also Schälrippchen, die zusammen mit Kraut serviert werden und auf Volksfesten als sättigendes Hauptgericht beliebt sind.
Blut- und Leberwürste haben in der Oberpfalz eine lange Tradition und werden auf Festen gern als herzhafte Spezialität serviert. Ein besonderes Highlight ist der Steckerlfisch, der zwar kein Fleischgericht im engeren Sinne ist, aber in Niederbayern und rund um die Volksfeste nicht fehlen darf. Er ergänzt das Angebot und zeigt, wie vielfältig die regionale Küche sein kann.
Metzgereien sind nicht nur Lieferanten von Fleisch, sie sind Bewahrer von Tradition. Viele Rezepte für Bratwürste, Leberkäse oder Blutwurst werden seit Generationen weitergegeben. Dabei legen Metzger Wert auf Qualität, regionale Herkunft der Tiere und handwerkliches Können. Gerade im Rahmen von Festen wie dem Oktoberfest zeigt sich, wie wichtig diese Aspekte sind. Kunden schätzen die Möglichkeit, echte Handwerksprodukte zu genießen, die sich von industriell hergestellten Massenwaren abheben. Für viele Menschen gehört der Gang zum Metzger vor dem Oktoberfest genauso dazu wie das Tragen der Tracht.
Nicht jeder hat die Gelegenheit, nach München zu fahren und dort in den großen Zelten zu feiern. Doch das Oktoberfest lässt sich problemlos auch zu Hause nachstellen, wenn man die passenden Spezialitäten beim Metzger kauft.
Besonders beliebt sind vorbereitete Hendl, die im Ofen knusprig fertig gebraten werden können. Auch hausgemachte Weißwürste, oft in verschiedenen Rezepturen erhältlich, eignen sich hervorragend. Metzgereien bieten zudem die passenden Beilagen an, von Brezn über Obazda bis hin zu speziellen Senfvariationen.
Eine Haxe gelingt zu Hause am besten, wenn sie langsam im Ofen gart und zum Schluss bei hoher Temperatur die Kruste schön kross wird. Weißwürste sollten nicht gekocht, sondern im heißen Wasser nur ziehen gelassen werden, damit sie nicht aufplatzen. Dazu ein frisches Weißbier oder, für alle die es alkoholfrei mögen, ein spritziger Apfelsaft – und das Oktoberfest-Gefühl ist perfekt.
Auch ein traditionelles Fest wie das Oktoberfest bleibt nicht stehen. Immer mehr Metzgereien reagieren auf veränderte Essgewohnheiten und bieten vegetarische oder sogar vegane Alternativen an. Pflanzliche Bratwürste, Leberkäsvariationen ohne Fleisch oder moderne Snacks im Oktoberfest-Stil finden Anklang bei einem Publikum, das Abwechslung sucht. Zudem setzen viele Metzgereien auf kleinere Portionen oder Fingerfood, die das gemeinsame Feiern noch einfacher machen.
Oktoberfest-Spezialitäten sind ein Spiegel bayerischer Kultur und Metzgertradition. Sie zeigen die Vielfalt regionaler Küche und verbinden Generationen. Während Klassiker wie Hendl, Haxn oder Weißwürste den Kern ausmachen, bereichern regionale Spezialitäten aus Franken, Schwaben oder der Oberpfalz das Bild. Metzgereien spielen dabei eine zentrale Rolle, denn sie bewahren Rezepte, sichern Qualität und machen es möglich, das Oktoberfest-Flair auch zuhause zu genießen. Ob traditionell oder modern interpretiert, die Vielfalt der Spezialitäten zeigt, dass das Oktoberfest weit mehr ist als ein Volksfest – es ist ein Fest des guten Geschmacks.
Fotograf: Brett Sayles
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