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Haltungsform-Siegel bei Fleisch

14. Mai 2022 - Lesezeit: ~1 Minute

In vielen Supermärkten ist abgepacktes Fleisch mittlerweile mit Haltungsform-Siegeln gekennzeichnet, die Aufschluss darüber geben sollen, wie das Tier vor seiner Schlachtung gelebt hat.

In den einzelnen Haltungsstufen sind jeweils die Kriterien Platzvorgabe je m², Haltung (Stall oder Freigelände), Beschäftigungsmöglichkeiten (Einstreu, Spielzeug etc.), Futtermittel (mit oder ohne Gentechnik) und Gesundheitsmonitoring (z.B. hinsichtlich der Gabe von Antibiotika) ausgewiesen. Dabei wurden keine neuen Standards definiert; bestehende Siegel wie Neuland oder Gutfleisch werden den einzelnen Haltungsstufen zugeordnet.

Bedeutung der einzelnen Stufen

Das Siegel differenziert zwischen vier Stufen: 1 (rot) „Stallhaltung“, 2 (blau) „Stallhaltung Plus“, 3 (orange) „Außenklima“ und 4 (grün) „Premium“. In Stufe 1 werden mehrere Tiere auf kleinem Raum gehalten. In Stufe 2 sind die Maße für den Platzbedarf um ca. 10% im Vergleich zu Stufe 1 erhöht. Das Außenklima in Stufe 3 garantiert den Tieren Frischluftzufuhr im Stall, beispielsweise durch den Einsatz von Fenstern in den Stallungen oder durch den Zugang zu Weideflächen. In Stufe 4 haben die Tiere die größte Bewegungsfreiheit, gemessen an der Anzahl der Tiere, die sich die Stallfläche teilen. Meistens leben die Tiere hier im Laufstall bzw. auf freien Weideflächen.

Kritik an den Kennzeichnungen

Produkte, die mit Stufe 3 und 4 gekennzeichnet sind, finden wir derzeit nur selten im Supermarktregal. Die Haltungsformsiegel basieren zudem auf einer Initiative des Handels, so dass keinerlei staatliche Kontrolle hinsichtlich der Kennzeichnung und der einzelnen Standards stattfindet. Die Kontrolle liegt allein bei den einzelnen Siegelgebern, die widerum vom Handel in die vier Haltungsstufen eingeordnet werden.

Detaillierte Informationen über die einzelnen Haltungsstufen erhalten Sie unter haltungsform.de.

Bildtitel: Hühnerstall
Fotograf: Brett Jordan
Lizenz: Pexels

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