Sobald die ersten warmen Sonnenstrahlen durch die Wolken brechen, liegt er wieder in der Luft: der Duft nach gegrilltem Fleisch. Für viele beginnt jetzt die schönste Zeit des Jahres. Doch mit der Grilllust kommt auch die Frage auf, die so alt ist wie der Grillteller selbst: Gas oder Holzkohle?
Die Lager könnten nicht unterschiedlicher sein. Auf der einen Seite stehen die Fans des klassischen Holzkohlegrills, für die Grillen ein Ritual ist. Auf der anderen Seite die Freunde des Gasgrills, die Effizienz und Kontrolle schätzen. Was also ist besser? Wir schauen uns beide Seiten an und klären, worauf es beim Grillen wirklich ankommt.
Kaum etwas versetzt einen so schnell in Sommerstimmung wie das Knistern von glühender Kohle. Wer Holzkohle verwendet, bekommt das volle Grillfeeling: das Anzünden, das Warten, das Spiel mit den Flammen. Für viele ist das Grillen über Holzkohle kein Mittel zum Zweck, sondern ein Erlebnis.
Ein großer Vorteil ist der typische Rauchgeschmack, der besonders bei Würstchen, Steaks oder Koteletts zur Geltung kommt. Auch der Einstiegspreis ist vergleichsweise gering. Ein einfacher Kugelgrill oder Standgrill ist schon für kleines Geld zu haben.
Natürlich hat Holzkohle auch ihre Tücken. Die Aufheizzeit ist deutlich länger, die Hitze lässt sich schwerer regulieren, und nach dem Grillen bleibt einiges an Asche und Schmutz zurück. Auch der Rauch kann auf Balkon oder Terrasse schnell zum Problem werden, vor allem wenn Nachbarn empfindlich reagieren.
Wer jedoch das ursprüngliche Grillgefühl liebt und Zeit mitbringt, für den ist Holzkohle nach wie vor erste Wahl. Gerade bei geselligen Abenden mit Freunden sorgt der Duft nach Feuer und Rauch für die richtige Stimmung.
Wer es schnell, sauber und unkompliziert mag, greift heute oft zum Gasgrill. Kein Wunder, denn ein Gasgrill ist in wenigen Minuten einsatzbereit und erlaubt eine exakte Temperaturregelung auf Knopfdruck. Besonders bei empfindlichem Grillgut oder längeren Garzeiten spielt das seine Stärken aus.
Ein weiterer Pluspunkt ist die geringe Rauchentwicklung. Das macht Gasgrills ideal für Stadtwohnungen mit Balkon oder enge Gartenbereiche, wo Rücksicht auf andere gefragt ist. Auch die Reinigung geht einfacher von der Hand, da kaum Asche oder Glutreste entstehen.
Dem gegenüber steht ein höherer Anschaffungspreis. Ein guter Gasgrill kostet schnell ein paar hundert Euro. Außerdem muss man regelmäßig die Gasflasche prüfen und nachfüllen, was je nach Region auch mal lästig sein kann.
Wer oft und spontan grillt, etwa nach Feierabend oder am Wochenende mit der Familie, wird die Vorteile eines Gasgrills schnell zu schätzen wissen. Auch für Low and Slow Rezepte wie Pulled Pork oder Spareribs ist ein Gasgrill aufgrund der gleichmäßigen Hitzeverteilung meist im Vorteil.
Die Frage, ob das Fleisch auf Holzkohle oder Gas besser gelingt, lässt sich nicht pauschal beantworten. Richtig ist: Holzkohle sorgt für kräftigere Röstaromen und einen leicht rauchigen Geschmack. Gerade bei klassischen Würstchen oder Steaks ist das ein echter Bonus.
Auf der anderen Seite lassen sich langwierige Garprozesse auf dem Gasgrill besser steuern. Wer also gerne größere Fleischstücke zubereitet oder mit indirekter Hitze arbeitet, wird sich über die Kontrolle beim Gasgrill freuen.
Letztlich aber gilt: Die Qualität des Fleisches entscheidet am meisten. Ob über Gas oder Glut gegrillt wird, spielt dann eine untergeordnete Rolle. Wer auf hochwertiges Fleisch aus verantwortungsvoller Herkunft setzt, sorgt auf jedem Grill für Geschmack.
Welcher Grill am besten passt, hängt von den persönlichen Vorlieben ab. Wer gerne experimentiert, sich Zeit nimmt und das Grillen als Event zelebriert, wird mit einem Holzkohlegrill glücklich. Wer dagegen schnell Ergebnisse möchte, öfter grillt und eine einfache Handhabung schätzt, sollte zum Gasgrill greifen.
Auch praktische Faktoren spielen eine Rolle. Gibt es viel Platz im Garten oder wird auf dem kleinen Balkon gegrillt? Wie oft wird der Grill überhaupt genutzt? Soll er mobil sein oder dauerhaft stehen bleiben?
Ein kleiner Tipp: Wer beide Welten mag, kann sich auch für ein Kombimodell entscheiden oder sich im Laufe der Zeit beide Grillarten zulegen. Viele leidenschaftliche Griller schwören heute auf einen kleinen Holzkohlegrill für das Wochenend-Event und einen Gasgrill für den Alltag.
Gas oder Holzkohle? Am Ende ist das weniger eine technische als eine emotionale Entscheidung. Beide Grillarten haben ihre Vorteile und ihre treuen Anhänger. Wichtig ist vor allem, dass die Zutaten stimmen, mit Liebe gegrillt wird und alle am Tisch glücklich sind.
Und egal, für welchen Grill man sich entscheidet: Es lohnt sich, auf die Herkunft des Fleisches zu achten. Gutes Fleisch aus artgerechter Haltung schmeckt nicht nur besser, sondern sorgt auch für ein gutes Gewissen beim Grillvergnügen.
In diesem Sinne: Grill an, Fleisch drauf, guten Appetit!
Fotograf: Goumbik
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