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Weideschlachtung – Sanfte Schlachtmethode unterbindet qualvolles Leiden

27. Januar 2022 - Lesezeit: 2 Minuten

Die Hof- und Weidetötung, auch häufig Weideschlachtung genannt, ist in Deutschland immer noch eine seltene Form der Schlachtung.

Dabei ist dieser Weg ein viel humanerer als ein langer und für das Tier stressiger Transport zur nächsten Großschlachterei.

Bei der Weideschlachtung wird das Tier in seiner vertrauten Umgebung - auf der Weide - aus geringer Entfernung durch einen Kopfschuss getötet. Das Tier erleidet dabei minimalen bis keinerlei Stress, der Tod tritt unmittelbar durch Blutentzug ein. Durch diese sanfte und stressarme Schlachtmethode fernab von nervenaufreibenden engen LKW-Transporten in die Großschlachterei wird die Fleischqualität enorm erhöht: Das Fleisch bleibt zart und geschmacksintensiv. Dieser Qualitätsunterschied zu herkömmlichen Schlachtmethoden lässt sich deutlich anhand des pH-Werts, der zarten Konsistenz, der Farbe und des Wasserhaltevermögens ablesen.

Für das Tier verringern sich demnach die prämortalen Belastungsfaktoren. Dies kann selbst bei den etablierten Bio-Gütesiegeln nicht immer gewährleistet werden, da hier das Tier zwar oft artgerechter gehalten wird, jedoch dennoch zuletzt in einer Großschlachterei getötet wird.

Gesetzlicher Hintergrund

Seit 2011 besteht gemäß § 12 Absatz 2 der EU-Hygieneverordnung für Lebensmittel tierischen Ursprungs (Tier-LMHV) die Möglichkeit ganzjährig im Freien gehaltene Tiere mit Genehmigung des zuständigen Veterinäramts ohne zugelassene Schlachteinheit am Herkunftsort zu schlachten. Der Prozess bis hin zur Genehmigung erfordert neben entsprechenden Fortbildungen auch zeitlichen und finanziellen Einsatz.

Möchte ein Landwirt eine teilmobile Schlachtung oder Weideschlachtung durchführen, darf er sowohl Betäubung als auch Tötung der Tiere mit entsprechender Sachkunde selbst durchführen. Alternativ kann er einen Metzger (Hoftötung) oder Jäger (Weidetötung) damit beauftragen. Anschließend muss der Schlachtkörper innerhalb der nächsten 60 Minuten mit einem mobilen Schlachttransporter zu einem stationären Schlachthof transportiert werden, um das Tier entsprechend auszunehmen, zu häuten und zu zerteilen.

Die Vorteile der Weideschlachtung liegen auf der Hand: Durch diese und weitere alternative Schlachtmethoden lassen sich Lebendtransporte verhindern. Dies dient sowohl dem Tierwohl als auch der Fleischqualität. Ein Gewinn für Tier, Konsument und Bauer gleichermaßen. Ein grünes Modell mit Zukunft!

Bildtitel: Kuhweide
Bildquelle: Pixabay
Fotograf: creisi
Lizenz: Pixabay License

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