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Fleischverpackungen und die Umwelt: Welche Nachhaltigen Alternativen gibt es?

4. September 2023 - Lesezeit: 4 Minuten

Der Konsum von Fleischprodukten ist weltweit zu einem integralen Bestandteil der menschlichen Ernährung geworden. Mit dieser steigenden Nachfrage geht jedoch auch ein erheblicher Verbrauch von Verpackungsmaterial einher, insbesondere von Plastik.

Die Fleischindustrie steht vor der Herausforderung, umweltfreundliche Verpackungsalternativen zu erforschen, um ihren Plastikverbrauch zu reduzieren und gleichzeitig die Nachfrage zu decken. In diesem Beitrag tauchen wir in die Thematik der Lebensmittelverpackungen ein und sehen uns Alternativen an, welche helfen können die Fleischindustrie in eine nachhaltigere Richtung zu lenken.

Der Fleischkonsum und die Umwelt

Die weltweite Nachfrage nach Fleisch hat in den letzten Jahrzehnten exponentiell zugenommen. Dieser Anstieg hat nicht nur soziale und wirtschaftliche Auswirkungen, sondern belastet auch wie bei den meisten Waren die in Masse produziert werden, unsere Umwelt. Die Herstellung und der Vertrieb von Fleischprodukten sind stark von Verpackungen abhängig, was zu erheblichem Abfall und Ressourcenverbrauch führt. 

Die Fleischindustrie hat sich, ähnlich wie bei fast allen Lebensmitteln, für Plastikverpackungen entschieden, da sie kostengünstig herzustellen sind und eine längere Haltbarkeit der Produkte gewährleisten. Diese Eigenschaften von Plastik sind an sich sehr positiv um Lebensmittelverschwendung vorzubeugen, allerdings wird Plastik exponentiell langsamer abgebaut als jegliche Alternative Verpackungstore. Dadurch tragen diese Plastikverpackungen erheblich zur globalen Plastikverschmutzung bei, da sie oft in der Umwelt landen und nicht recycelt werden.

Die ökologischen Auswirkungen von Plastikverpackungen

Plastikverpackungen sind weit mehr als nur ein ästhetisches Problem. Sie haben gravierende ökologische Auswirkungen. Die Verschmutzung von Flüssen, Seen und Ozeanen durch Plastik ist zu einem alarmierenden Problem geworden. Darüber hinaus gefährdet Plastikmüll die Tierwelt, da Tiere sich in den Verpackungen verfangen oder Plastikteile fälschlicherweise für Nahrung halten.

Ein weiterer negativer Aspekt von Plastik ist das sogenannte Mikro-Plastik, welches inzwischen überall auf der Welt und sogar in unserem Blut zu finden ist. Dabei ist die Wissenschaft sich noch nicht einig, welche Auswirkungen dieser Nebeneffekt von Plastikverpackungen auf uns und die Umwelt haben wird.

Kreative Ansätze für nachhaltige Fleischverpackungen

Die Notwendigkeit, den Plastikverbrauch in der Fleischindustrie zu reduzieren, hat die Entwicklung innovativer Verpackungslösungen vorangetrieben. Im Folgenden werden einige vielversprechende Ansätze vorgestellt, die dazu beitragen können, die Umweltauswirkungen der Fleischverpackungen zu minimieren.

Biologisch abbaubare und kompostierbare Verpackungen

Eine vielversprechende Alternative zu herkömmlichen Plastikverpackungen sind biologisch abbaubare und kompostierbare Verpackungen. Diese werden aus organischen Materialien hergestellt, die sich in der Umwelt zersetzen, ohne schädliche Rückstände zu hinterlassen. So können sie den ökologischen Fußabdruck von Fleischverpackungen erheblich verringern.

Dabei gibt es einen bedeutenden Unterschied zwischen biologisch abbaubar und kompostierbar. Ersteres bedeutet nur, dass das Material nach einem unbestimmten Zeitpunkt in die Einzelteile zerfällt. Zu dieser Kategorie gehören unter anderem Zeitungspapier (1-3 Jahre), aber theoretisch auch Plastik (bis zu 5000 Jahre).

Eine noch bessere Alternative stellen die kompostierbaren Materialien dar. Diese kann man wie der Name schon sagt, im Kompost entsorgen. Die gesetzliche Regelung hierbei ist, dass nach 90 Tagen mindestens 90 % des Ausgangsmaterials vollständig abgebaut sein muss. Zu dieser Kategorie gehören Faserpflanzen wie Hanf oder Jute, Stärke, Cellulosehydrat sowie biobasierte Kunststoffe.

Ein weiterer Pluspunkt für die kompostierbaren Verpackungen ist, dass sie meist aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen, wie Maisstärke oder Zuckerrohr. Diese Materialien sind erneuerbar und reduzieren dadurch den Einsatz endlicher Ressourcen.

Recyclingfähige Verpackungen

Recyclingfähige Verpackungen sind ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Wenn Verpackungen recycelt werden können, wird weniger neues Material benötigt, und Ressourcen können wiederverwertet werden. Dadurch landet weniger bis gar kein Material in der Umwelt und es müssen auch keine neuen Ressourcen abgebaut werden.

Vermeidung von Überverpackung und Aufklärung

Ein häufiges Problem in der Fleischindustrie ist die Überverpackung von Produkten. Durch die Reduzierung von unnötigem Verpackungsmaterial kann die Branche ihren Plastikverbrauch erheblich senken und gleichzeitig Ressourcen schonen. Man sieht es oft in Supermärkten: in Plastik verpackte Wurst in einer weiteren Plastiktüte.

Letztendlich spielt die Aufklärung der Verbraucher eine entscheidende Rolle. Wenn Verbraucher sich bewusst für nachhaltige Fleischverpackungen entscheiden und Unternehmen auf die Nachfrage reagieren, können gemeinsame Anstrengungen den Weg zu einer nachhaltigeren Fleischindustrie ebnen.

Eine nachhaltige Zukunft für Fleischverpackungen

Die Reduzierung des Plastikverbrauchs in der Fleischindustrie ist von entscheidender Bedeutung, um die Umweltauswirkungen dieser Branche zu minimieren. Innovative Lösungen wie biologisch abbaubare Verpackungen, Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen und die Förderung des Recyclings bieten vielversprechende Wege, um dieses Ziel zu erreichen.

Doch letztendlich liegt die Verantwortung nicht allein bei den Unternehmen. Jeder von uns kann durch bewusste Kaufentscheidungen einen Beitrag zum Schutz unserer Umwelt leisten. Gemeinsam können wir die Fleischverpackungsindustrie in eine nachhaltigere Zukunft führen und so einen positiven Wandel herbeiführen. Unsere Umwelt und zukünftige Generationen werden es uns danken.

Bildtitel: Fleisch
Fotograf: Phiraphon Srithakae
Lizenz: Pexels Lizenz

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